Einleitung: Zwischen Anden, Sonne & Höhenkühle
Argentinien verbindet extreme Natur mit hochpräzisem Weinbau: Gletscherwasser aus den Anden, bis über 1’500 m gelegene Rebberge (in Salta sogar >3’000 m), viel Sonne und kühle Nächte. Das Ergebnis sind Weine mit satter Frucht, klarer Struktur und einer Frische, die man der Sonne gar nicht zutrauen würde. Malbec ist das Aushängeschild – doch Torrontés, Cabernet Sauvignon, Bonarda & Co. zeigen, wie facettenreich das Land geworden ist. Kurzprofil | Kriterium | Info | | --------------------- | ---------------------------------------------------------------------------------- | | **Hauptrebsorten** | Malbec, Torrontés, Cabernet Sauvignon, Bonarda, Syrah, Chardonnay | | **Klima** | Kontinental, trocken; grosse Tag-/Nacht-Amplitude | | **Schlüsselregionen** | Mendoza (Uco-Tal, Luján de Cuyo), Salta (Cafayate), Patagonien (Río Negro/Neuquén) | | **Stilistik** | kraftvoll & fruchtbetont, häufig würzig, mit Frische durch Höhenlage | | **Passt zu** | Rind/BBQ, gereifter Käse, Empanadas, gegrilltes Gemüse |Food-Pairing-Matrix
Food-Pairing-Matrix
Gericht/Anlass
Stil-Empfehlung
Warum es passt
Serviertipp
Rind/Asado
Malbec (Uco/Luján)
dunkle Frucht + Tannin ↔ Röstaromen
16–18 °C, 45 min dekantieren
Empanadas (carne/queso)
Malbec oder Bonarda
saftige Frucht, milde Tannine
16 °C
Gegrilltes Gemüse (Aubergine/Paprika)
Malbec (elegant)
Rauch & Süsse ↔ dunkle Frucht
grosses Glas
Gereifter Hartkäse
Malbec/Cabernet Sauvignon
Umami/Salz ↔ Struktur
16–18 °C
Leicht scharfe Garnelen/Asia-Salat
Torrontés
aromatisch, kühlend
8–10 °C
Aperitif/Sommer
Torrontés, kühler Chardonnay
frisch, duftig
8–10 °C
Food-Pairing-Matrix
Gericht/Anlass
Stil-Empfehlung
Warum es passt
Serviertipp
Rind/Asado
Malbec (Uco/Luján)
dunkle Frucht + Tannin ↔ Röstaromen
16–18 °C, 45 min dekantieren
Empanadas (carne/queso)
Malbec oder Bonarda
saftige Frucht, milde Tannine
16 °C
Gegrilltes Gemüse (Aubergine/Paprika)
Malbec (elegant)
Rauch & Süsse ↔ dunkle Frucht
grosses Glas
Gereifter Hartkäse
Malbec/Cabernet Sauvignon
Umami/Salz ↔ Struktur
16–18 °C
Leicht scharfe Garnelen/Asia-Salat
Torrontés
aromatisch, kühlend
8–10 °C
Aperitif/Sommer
Torrontés, kühler Chardonnay
frisch, duftig
8–10 °C
Bezeichnung
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Gericht | Stil | Warum | Serviertipp |
---|---|---|---|
Rind/Asado | Malbec (Uco/Luján) | dunkle Frucht + Tannin ↔ Röstaromen | 16–18 °C, 45 min |
Food-Pairing (transponiert)
Eigenschaft | Rind/Asado | Empanadas (carne/queso) | Leicht scharfe Garnelen/Asia-Salat |
---|---|---|---|
Stil-Empfehlung | Malbec (Uco/Luján) | Malbec oder Bonarda | Torrontés |
Warum es passt | dunkle Frucht + Tannin ↔ Röstaromen | saftige Frucht, milde Tannine | aromatisch, kühlend |
Serviertipp | 16–18 °C, 45 min dekantieren | 16 °C | 8–10 °C |
Welche Trinktemperatur ist ideal für Rotwein?
Leichte, fruchtige Rotweine schmecken bei 14–16 °C am besten, körperreiche Rotweine bei 16–18 °C. „Zimmerwarm“ ist oft zu warm. Kühlen Sie die Flasche bei Bedarf 15–20 Minuten im Kühlschrank an, damit die Frucht klar bleibt und der Alkohol nicht vorschmeckt.
Soll man Rotwein dekantieren – und wie lange?
Junge, tanninreiche Rotweine profitieren von 30–90 Minuten Luft in der Karaffe. Reife Rotweine dekantiert man kurz und vorsichtig, vor allem um Depot abzutrennen. Wenn Sie unsicher sind: Ein Probeschluck zeigt, ob mehr Luft dem Wein guttut.
Darf man Rotwein kühlen?
Ja. Gerade im Sommer hilft leichtes Ankühlen (z. B. 15–20 Minuten im Kühlschrank), damit der Wein frisch wirkt. Zu kalt (unter 12 °C) dämpft Aroma und Tannine; lassen Sie ihn dann ein paar Minuten im Glas „auftemperieren“.
Wie lange hält sich Rotwein nach dem Öffnen?
Je nach Stil bleibt Rotwein 2–5 Tage genussvoll. Verschliessen Sie die Flasche dicht, stellen Sie sie kühl (Kühlschrank) und nutzen Sie bei Bedarf eine Vakuumpumpe oder Inertgas. Kräftige, tanninreiche Weine halten meist etwas länger als sehr fruchtige.
Wie lagert man Rotwein richtig?
Konstant 10–14 °C, dunkel, mässige Luftfeuchte (ca. 65–75 %) und ohne Vibration. Naturkorken: Flaschen liegend lagern. Schraubverschluss: auch stehend möglich. Grosse Temperaturschwankungen und direktes Licht bitte vermeiden.
Warum schmeckt Rotwein bitter oder pelzig?
Das Gefühl stammt von Tanninen (aus Schalen, Kernen und Holz). Sie verleihen Struktur, können jung aber adstringierend wirken. Karaffieren, das richtige Serviertemperieren und etwas Flaschenreife machen Tannine runder und den Wein harmonischer.
Welches Glas ist für Rotwein ideal?
Ein grosses, tulpenförmiges Glas mit engerer Öffnung bündelt Aromen. Bordeaux-Gläser passen zu strukturierten, tanninreichen Weinen; Burgunder-Gläser mit breiterem Kelch zu duftigen, eleganten Weinen. Dünnwandige Gläser unterstützen feine Nuancen.
Was bedeutet „Barrique“ beim Rotwein?
„Barrique“ steht für den Ausbau im kleinen Eichenfass. Das bringt oft Noten von Vanille, Gewürz, Toast und kann Tannine feiner integrieren. Intensität und Stil hängen von Herkunft des Holzes, Toasting-Grad und Ausbaudauer ab.
Ist Depot oder Weinstein im Rotwein ein Mangel?
Nein. Depot (Farb-/Tannin-Ablagerung) und Weinsteinkristalle sind harmlos und entstehen natürlich. Sie können den Wein dekantieren, um Ablagerungen in der Flasche zu lassen. Geschmack und Qualität werden dadurch nicht negativ beeinflusst.
Enthält Rotwein Zucker – was bedeutet „trocken“?
Rotwein enthält je nach Stil Restzucker. „Trocken“ steht in der EU in der Regel für bis 4 g/l (oder bis 9 g/l bei entsprechend hoher Säure). Trockene Rotweine wirken dadurch nicht süss; Frucht und Körper stammen primär aus Trauben und Ausbau.
Wie entferne ich Rotweinflecken aus Textilien?
Schnell handeln: Mit kaltem Wasser ausspülen und abtupfen, nicht reiben. Dann ein Fleckenspray oder Gallseife verwenden und gemäss Textilpflege waschen. Kein Salz einreiben und kein heisses Wasser nutzen – beides kann den Fleck fixieren.

10,20 CHF *
Normaler Preis:
11,40 CHF
Geschichte
Vom Messwein der Missionare (16. Jh.) über die Einwanderungswellen aus Italien/Frankreich (19. Jh.) bis zum Qualitätswandel ab den 1990ern: Argentinien hat Malbec zur Weltmarke gemacht und parallel Weiss- (Torrontés, Chardonnay) und Cool-Climate-Stile (Patagonien) entwickelt.Zetireise der wichtigsten Wein-Ereignissen von Argentinien
2013
Paraje Altamira: Terroir-GI nach Boden
Paraje Altamira wird als Geographical Indication anerkannt – basierend auf boden- und terroirgeologischen Kriterien, nicht auf Verwaltungsgrenzen. Das markiert den Schritt zu präziser Herkunft (Parajes/Parzellen) und feineren Stildefinitionen.
2011
Malbec World Day
Wines of Argentina etabliert den 17. April als globalen „Malbec World Day“. Die Kampagne verankert Malbec als argentinische Leittraube in Handel und Öffentlichkeit weltweit.
2002
Peso-Schock, Exportboom
Die Peso-Abwertung macht argentinischen Wein im Ausland schlagartig wettbewerbsfähig. Exporte steigen deutlich – der internationale Durchbruch beschleunigt sich.
1992
Adrianna Vineyard & die Höhenrevolution
Nicolás Catena pflanzt den Adrianna Vineyard in Gualtallary (~1.450 m) und zeigt, wie Höhenkühle Präzision, florale Noten und Struktur bringt. Das Projekt prägt die internationale Wahrnehmung von Argentiniens „Cool-Climate-Malbec“.
1989
Erste DOC Amerikas: Luján de Cuyo
Luján de Cuyo führt als erste DOC des Kontinents ein verbindliches Qualitäts- und Herkunftsprofil (Fokus Malbec) ein. Das signalisiert den Paradigmenwechsel von Masse zu Herkunft & Stil.
1980er
Krise & Neuaufstellung
Rückläufiger Inlandsverbrauch, Überproduktion und politische Fehlanreize stürzen den Sektor in die schwerste Krise seiner Geschichte. In der Folge schrumpfen Flächen, viele Kleinbetriebe steigen aus – der Weg für eine Qualitätsreform in den 1990ern wird frei.
1959/1999
INV & modernes Herkunftsrecht
Mit Gesetz 14.878 wird das Instituto Nacional de Vitivinicultura (INV) gegründet – bis heute zentrale Kontroll- und Regulierungsbehörde. 1999 folgt das heutige Herkunftssystem mit GIs/DOs und EU-naher Weinrechtsangleichung – Basis für Exportqualität.
1885
Andenbahn verbindet Mendoza
Die Eröffnung der Eisenbahn Mendoza–Buenos Aires schafft den Anschluss an den größten Absatzmarkt des Landes. Produktion und Einwanderung ziehen stark an – die Branche professionalisiert sich rasant.
1853
Pouget & der Start von Malbec
Der französische Agronom Michel Aimé Pouget kommt nach Mendoza und bringt u. a. Malbec sowie modernes Know-how an der staatlichen Versuchsstation. Das wird zum Katalysator für Qualitätsreben und die spätere Malbec-Identität Argentiniens.
1557
Erste Reben in Argentinien
Jesuiten legen in Santiago del Estero den ersten kommerziellen Weinberg an; kurz darauf breitet sich der Weinbau in Mendoza (frühe 1560er) und San Juan aus. Bewässerungssysteme auf Basis von Andenschmelzwasser machen den trockenen Westen urbar.