Wichtige Information zu diesem Weingut: Es ist eine extrem traurige Geschichte, ich habe auch jetzt wieder feuchte Augen, wenn ich daran denke und hier schreiben muss, dass es das einzigartige Weingut Château Le Queyroux nicht mehr gibt. Dominique Léandre-Chevalier ist wohl der leidenschaftlichste unter allen leidenschaftlichen Winzern, die wir kennen. Er hat Weine erzeugt, die zum allerbesten gehören, was es in Bordeaux überhaupt gibt. Aber er hat es leider nie ganz geschafft, sein geniales Werk auch finanziell ins Lot zu bringen. Das Weingut ist leider Konkurs gegangen - und das so schnell, dass auch unsere Unterstützungs-Bemühungen zu spät kamen. Als wir es erfahren haben, war alles schon in der Konkursmasse blockiert. Inzwischen wissen wir auch, wie es dazu kam. Wir haben zwar immer einen viel höheren Preis für den Wein bezahlt als in diese Appellation üblich, aber das hat bei weitem nicht gereicht. Dominiques Produktionskosten waren deutlich höher als beispielsweise jene von Château Pétrus. Das hat uns ein Mann gesagt, der sich extrem gut in der Szene auskennt, weil er für die meisten grossen Weingüter von Bordeaux (inkl. Pétrus) arbeitet. Ein kleiner Lichtblick ist, dass wir alle Weine, die noch am Lager waren, aus der Konkursmasse kaufen konnten. Wir wollen das Positive betonen und das ist, dass wir eine schöne Menge Weine kaufen konnten, darunter viele Weine von hervorragender Qualität, die wir bisher noch nie in unserem Sortiment hatten. Der fanatische Dominique hat aus purer Leidenschaft jedes Jahr etwa 10 verschiedene Weine gemacht, alles superspannende Weine, aber wir konnten beim besten Willen nicht jedes Jahr 10 verschiedene Weine von einem einzigen Bordeaux-Weingut kaufen. Wir haben die ganze Palette durchprobiert, all die verschiedenen Weine haben ein unglaublich hohes Qualitätsniveau. Das erstaunt nicht, denn Dominique hat immer nur perfekte Trauben zu Wein verarbeitet, diese wurden lediglich auf verschiedene Arten vinifiziert und ausgebaut.
Art: | Rotwein |
Inhalt: | 0,75 l |
Jahrgang: | 2015 |
Trinktemperatur: | 16 - 18° C |
Region: | Bordeaux, Vin de France |
Weinbauer: | Léandre-Chevalier |
Land: | Frankreich |
Frankreich – Von Geniessern für Geniesser
Leben wie Gott in Frankreich - das hat wahrscheinlich nicht nur mit dem angenehmen Klima und dem guten Essen zu tun, sondern auch mit dem Wein. Doch nicht alles in der französischen „Weinvergangenheit“ ist so geniessbar...
Frankreich ist ein relativ junges Weinland, kann aber dennoch auf eine beträchtliche Weingeschichte zurückblicken. Schon die Griechen brachten 600 v. Chr. den Wein nach Frankreich, den ersten grossen „Weinboom“ lösten aber dann die Römer aus. Sie verbreiteten den Weinbau zuerst im Rhôhnetal, von wo er sich schnell über ganz Frankreich ausdehnte. Gesetzlich verordnet wurde der Weinbau erstmals durch Karl den Grossen im 3. Jahrhundert. Aber auch die religiöse Komponente spielt in Frankreichs Weingeschichte eine wichtige Rolle. Der Orden der Zisterzienser (Gründung 1098) legte Wert auf die Kombination des richtigen Bodens mit der passenden Sorte und verbesserte so die Weinherstellung beträchtlich. Ein Benediktinermönch prägte die heutige Weinherstellung aber ganz besonders. Dom Pierre Pérignon „erfand“ das „Assemblage“ – das gekonnte Verschneiden von Weinen. Diese zwei Komponenten waren die Ursprünge der heutigen französischen Weinphilosophie „terroir“. Diese besagt, dass der Wein einen bestimmten Charakter aufgrund des Bodens und des Klimas bekommt. Winzer aus aller Welt orientieren sich an diesem Grundsatz – in Frankreich wird der Wein so strikte nach diesen Regeln hergestellt, dass es als eines der am strengsten kontrollierten Länder gilt, was den Weinbau betrifft.
Doch nicht nur Religion, auch Revolution brachte den Weinbau in Frankreich entscheidend weiter. Die französische Revolution (1789-1799) brachte den gesellschaftlichen Aufstieg des Bürgertums hervor, was dem Wein viele neue Kunden bescherte und die Wirtschaft ankurbelte. Bis hier hin ist die Weingeschichte Frankreichs durchaus gut geniessbar – weniger genussvoll sind jedoch die 1860er Jahre. Frankreich war Ausgangspunkt einer der grössten Weinbaukatastrophen aller Zeit, die Reblaus plage. Sie zerstörte in Frankreich drei Fünftel der gesamten Rebfläche.
Doch heute hat sich Frankreich erholt, kann sich in Sachen Weinbau zu den Spitzenreitern zählen. Dies, weil das Land schon früh auf Qualität und nicht auf Quantität setzte und eine strikte Linie – die „terroir“-Philosophie – verfolgt. Auf rund 895'000 Hektar stellen sie 46 Millionen Hektoliter Wein her, von dem sie zwei Drittel selber trinken. Denn Wein ist in Frankreich ein Grundnahrungsmittel und gehört zu jeder grossen Mahlzeit. Man sagt, dass in den Weinen ein Stück französische Seele sei. Und die Seele lässt sich eben nicht leichten Herzens verkaufen...
Frankreich hat sich dem Rotwein verschrieben, 70 Prozent Rotweinsorten werden angebaut, darunter klingenden Namen wie Merlot, Grenache und Cabernet Sauvignon. Bei den Weissweinen sticht der Chardonnay hervor. Weinanbaugebiete in Frankreich sind weltbekannt. Erwähnt seien hier Bordeaux, Burgund und natürlich Champagne, wo der berühmte gleichnamige Schaumwein hergestellt wird. Frankreich weiss, wie man geniesst und was man geniessen sollte.