Der Top-Bordeaux für jeden Tag.
Nachdem die Familie Le Grix de la Salle einige hochwertige Parzellen eines Nachbargutes dazu kaufen konnte, sind die Möglichkeiten für den «Grande Réserve» noch grösser geworden. Eigentlich ist es ein unglaublicher Luxus, den sie sich leisten. Ziel ist und bleibt es, eine kleine Menge eines ganz grossen Bordeaux zu erzeugen. Nur schon der Erntezeitpunkt deutet an, was das für eine fabelhafte Sache ist. Eine erste Merlotparzelle wurde bei sehr hohem Reifegrad am 11. Oktober geerntet. Auf der für diese Traubensorte idealen Parzelle erreichte der Cabernet Franc am 12. Oktober seine perfekte Reife und gleich am 13. der Cabernet Sauvignon am Kieselhang. Am 14. entschloss man sich, die Merlot parzelle vom Kalksteinfelsen zu ernten. Die Trauben waren kerngesund und reif, aber ganz am Anfang der perfekten Reife, man hätte ohne Risiko auch noch ein paar Tage zuwarten können. Aber man wollte dem Wein noch einen zusätzlichen Hauch Frische verleihen. Das Ungewöhnliche ist, dass es hier eine grandiose Parzelle für den Merlot gibt, wo man bei idealen Bedingungen die Trauben problemlos auch noch länger hängen lassen kann als die Cabernet. Der Duft des «Grande Réserve» ist betont floral und würzig, beeindruckt mit seiner noblen Ausstrahlung und kommt eindrücklich aus der Tiefe, schwarze Frucht, Leder, Tabak, Trüffel, eine superedle Duftwolke, strahlt auch Reife und Süsse aus. Wow, der ist sagenhaft elegant und raffiniert, ein Filigrantänzer der himmlischen Art. Das ist einer der saftigsten Weine von ganz Bordeaux, die Erträge sind etwas höher als in der Vergangenheit, fast 35 statt wie üblich nur 25 hl/ha. Weil die Trauben so perfekt ausgereift sind, steht ihm das richtig gut, hei, ist der Wein raffiniert, strahlend klar und präzis, die geniale Säurestruktur zieht ihn wunderbar in die Länge, was für ein himmlisches Trinkvergnügen! Das ist der bisher süffigste und charmanteste Le Grand Verdus, ich bin total begeistert.
Art: | Rotwein |
Inhalt: | 0,75 l |
Jahrgang: | 2016 |
Traubensorte: | Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc |
Trinktemperatur: | 14 - 16° C |
Region: | Bordeaux, Bordeaux Supérieur |
Weinbauer: | Le Grand Verdus |
Land: | Frankreich |
Frankreich – Von Geniessern für Geniesser
Leben wie Gott in Frankreich - das hat wahrscheinlich nicht nur mit dem angenehmen Klima und dem guten Essen zu tun, sondern auch mit dem Wein. Doch nicht alles in der französischen „Weinvergangenheit“ ist so geniessbar...
Frankreich ist ein relativ junges Weinland, kann aber dennoch auf eine beträchtliche Weingeschichte zurückblicken. Schon die Griechen brachten 600 v. Chr. den Wein nach Frankreich, den ersten grossen „Weinboom“ lösten aber dann die Römer aus. Sie verbreiteten den Weinbau zuerst im Rhôhnetal, von wo er sich schnell über ganz Frankreich ausdehnte. Gesetzlich verordnet wurde der Weinbau erstmals durch Karl den Grossen im 3. Jahrhundert. Aber auch die religiöse Komponente spielt in Frankreichs Weingeschichte eine wichtige Rolle. Der Orden der Zisterzienser (Gründung 1098) legte Wert auf die Kombination des richtigen Bodens mit der passenden Sorte und verbesserte so die Weinherstellung beträchtlich. Ein Benediktinermönch prägte die heutige Weinherstellung aber ganz besonders. Dom Pierre Pérignon „erfand“ das „Assemblage“ – das gekonnte Verschneiden von Weinen. Diese zwei Komponenten waren die Ursprünge der heutigen französischen Weinphilosophie „terroir“. Diese besagt, dass der Wein einen bestimmten Charakter aufgrund des Bodens und des Klimas bekommt. Winzer aus aller Welt orientieren sich an diesem Grundsatz – in Frankreich wird der Wein so strikte nach diesen Regeln hergestellt, dass es als eines der am strengsten kontrollierten Länder gilt, was den Weinbau betrifft.
Doch nicht nur Religion, auch Revolution brachte den Weinbau in Frankreich entscheidend weiter. Die französische Revolution (1789-1799) brachte den gesellschaftlichen Aufstieg des Bürgertums hervor, was dem Wein viele neue Kunden bescherte und die Wirtschaft ankurbelte. Bis hier hin ist die Weingeschichte Frankreichs durchaus gut geniessbar – weniger genussvoll sind jedoch die 1860er Jahre. Frankreich war Ausgangspunkt einer der grössten Weinbaukatastrophen aller Zeit, die Reblaus plage. Sie zerstörte in Frankreich drei Fünftel der gesamten Rebfläche.
Doch heute hat sich Frankreich erholt, kann sich in Sachen Weinbau zu den Spitzenreitern zählen. Dies, weil das Land schon früh auf Qualität und nicht auf Quantität setzte und eine strikte Linie – die „terroir“-Philosophie – verfolgt. Auf rund 895'000 Hektar stellen sie 46 Millionen Hektoliter Wein her, von dem sie zwei Drittel selber trinken. Denn Wein ist in Frankreich ein Grundnahrungsmittel und gehört zu jeder grossen Mahlzeit. Man sagt, dass in den Weinen ein Stück französische Seele sei. Und die Seele lässt sich eben nicht leichten Herzens verkaufen...
Frankreich hat sich dem Rotwein verschrieben, 70 Prozent Rotweinsorten werden angebaut, darunter klingenden Namen wie Merlot, Grenache und Cabernet Sauvignon. Bei den Weissweinen sticht der Chardonnay hervor. Weinanbaugebiete in Frankreich sind weltbekannt. Erwähnt seien hier Bordeaux, Burgund und natürlich Champagne, wo der berühmte gleichnamige Schaumwein hergestellt wird. Frankreich weiss, wie man geniesst und was man geniessen sollte.